Eine Hobelbank für Arad
„Do kannsch doch net schaffa, mit solche Hobelbänk“. Werner Rief ist ehrlich entsetzt. Der Schreinermeister kann die Zustände in der Juliu-Moldowan-Schule in Arad bei seinem Besuch 2023 einfach nicht fassen. Die „desasaströse Werkstattsituation“ – festgestellt von den beiden GST-Lehrkräften Rief und Stefan Ighisan hat jetzt Früchte getragen: Eine Hobelbank mit Werkzeugen im Wert von 5000 Euro wurde jetzt kurz vor Weihnachten in die Julio Moldovan-Schule in Arad geschickt, und soll eine hochwertige Ausbildung nach deutschen Standards ermöglichen. Denn darum geht es bei dem Projekt des Landkreises Tübingen mit der Region Arad im Südwesten Rumäniens seit drei Jahren: Unter dem Titel „Das duale Ausbildungssystem als Chance“ ist das Projekt Teil des Baden-Württemberg-Stipendiums – Walter Hallstein-Programm, einem Programm der Baden-Württemberg-Stiftung und wird mit 40.000 Euro gefördert. Ziel ist es, die Duale Ausbildung im Südosten der EU wiederzubeleben und qualitativ aufzuwerten. „Einen Einsatz für Demokratie“, nennt GST-Schulleiter Gunnar Huste das Engagement seines Kollegen Ighisan für die Kooperation mit der Region Arad. Der Lehrer für Holztechnik und Gemeinschaftskunde mit Geschichte an der Gewerblichen Schule Tübingen (GST) ist mehrmals nach Rumänien gereist und hat Schüler, Lehrer und Betriebe vor Ort besucht und beraten. Die Hobelbank und zwei Werkzeugsätze bilden jetzt vorerst den Schlusspunkt der Kooperation, doch Ighisan und Rief haben bereits Ideen für eine weitere Zusammenarbeit. Es bleibt spannend.