Erinnern an die NS-Diktatur
Fahrt zur Gedenkstätte KZ Dachau (Klasse 10 und Klasse 12/1)
Als zentrales Element des Terrorregimes der NS-Diktatur wurde das KZ Dachau bereits im März 1933 errichtet, um Gegner des Regimes einzuschüchtern und auszuschalten. In den zwölf Jahren seiner Existenz waren dort mehr als 200 000 Gefangene aus über 40 Nationen inhaftiert, mindestens 41 500 Menschen starben dort an Hunger, Krankheiten, Folter, Mord und den Folgen der KZ-Haft.
Bereits eine der ersten Stationen der Führung, das Eingangstor mit dem zynischen Spruch „Arbeit macht frei“, den die Häftlinge des KZs bei ihrer Einlieferung in das Konzentrationslager zu ihrer Demütigung lesen mussten und den viele Schülerinnen und Schüler aus Geschichtsbüchern und Dokumentationen der NS-Zeit kennen, löste bei den Zuhörern Betroffenheit aus. Weitere Stationen wie der Appellplatz, auf dem die SS Zählappelle und Strafmaßnahmen durchführte, der sogenannten „ Schubraum“, in dem die ankommenden Häftlinge zu bloßen Nummern degradiert und entindividualisiert wurden, die Baracken, in denen die Häftlinge untergebracht waren und schließlich das Krematorium, in dem die Leichen der vielen Todesopfern verbrannt wurden, verdeutlichten die unmenschliche Grausamkeit gegenüber den Häftlingen des Lagers, die der Willkür der SS völlig ausgeliefert waren.
Viel Raum wurde bei der Führung der Frage eingeräumt, wer eigentlich warum im KZ inhaftiert wurde. Das Beispiel eines Jugendlichen, der den Spruch „Hitler=Krieg“ an ein öffentliches Gebäude schrieb und dafür ins KZ Dachau verschleppt wurde, zeigte besonders eindrücklich, dass jeder Gegner des Regimes verfolgt wurde. Aber nicht nur politische Gegner, vor allem Kommunisten und Sozialdemokraten, wurden im KZ Dachau inhaftiert, sondern generell Gruppen, die laut den Vorstellungen der NS-Ideologie keinen Platz im „deutschen Volkskörper“ hatten, z.B. Juden, Behinderte, Homosexuelle, Sinti und Roma, Zeugen Jehova, engagierte Christen oder Ausländer.
Ohne Zweifel hat der Besuch in Dachau die Schülerinnen und Schülern genauso wie die Lehrerinnen und Lehrer zum Nachdenken angeregt und vielleicht auch zu einer (noch) höheren Wertschätzung der Demokratie beigetragen. Der Besuch eines Unrechtsortes wie des KZs Dachau kann dabei helfen, jedem Einzelnen vor Augen zu führen, was eine Diktatur eigentlich bedeutet.