Der UN-Sicherheitsrat verkündet am frühen   Nachmittag des 25. Januar 2022 in der Gewerblichen Schule Tübingen seine endgültige äußerst kraftvolle Resolution im Konflikt um das ostafrikanische Nawulia.

Jetzt fragt sich wahrscheinlich die eine oder andere, warum der UN- Sicherheitsrat in Tübingen tagen sollte oder warum man noch nie von Nawulia gehört hat. Nun das liegt daran, dass die Klasse 10/1 am Planspiel ,,kurz mal die Welt retten“ der Landeszentrale    für politische Bildung teilgenommen hat.

Das Szenario des Spieles sieht vor, dass der fiktive Staat Nawulia schon seit den 1980er Jahren immer wieder von schweren  Aufständen und Gewaltexzessen erschüttert wird und in den vergangenen Wochen erneut Schauplatz von starken gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den zwei Provinzen Kurumi und Shaba Mali geworden ist. Diese Auseinandersetzungen steigern sich bis zu dem Punkt, an dem sich der UN-Sicherheitsrat gezwungen sieht einzugreifen, um einen traurigen neuen Rekord in diesem Konflikt zu verhindern.

Dafür wird das Klassenzimmer in einen Sitzungssaal verwandelt und die Schüler und Schülerinnen der Klasse schlüpfen in die Rolle von Vertretern der Nationalstaaten. Jeder bekommt ein Land zugeteilt und muss dessen Meinung vertreten. Nach kurzer Einführung wird dann die Sitzung eröffnet. Wie im echten UN-Sicherheitsrat darf man sich beraten und gegen die ursprüngliche Resolution Einspruch erheben. Es finden also hochdemokratische Prozesse auf internationaler Ebene in diesem Klassenzimmer statt. Nach dem Workshop sind die meisten der Schüler und Schülerinnen zufrieden mit dem Ergebnis. „Mir hat es Spaß gemacht Marokko zu sein”, sagt einer der Schüler, ,,es war schwierig eines der kleineren Länder zu verkörpern, da die fünf Vetomächte (USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien) so viel Macht in der Hand haben. Man sollte diese Macht besser verteilen!” Auch von den Verantwortlichen der Landeszentrale wird die Klasse gelobt, vor allem für die aktive Rolle, die die sogenannten „kleinen Länder“ gespielt hätten.

 Zoé Rein, Klasse 10/1