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„Der Oktopus, der an der Steinlach wacht“


Kurz vor Schuljahresende ist unsere Schulgemeinschaft noch in den Genuss eines kulturellen Highlights gekommen – die Eröffnung der Kunstausstellung unserer Mittelstufe. Nach der Begrüßung durch die Kunstlehrerin Eva Rode dankte der stellvertretende Schulleiter Ulrich Walter den Schülerinnen und Schülern für ihre sehr gelungenen Kunstwerke und äußerte seine Bewunderung über die „Entdeckung selbst kleinster Details“ in der Natur. Tatsächlich spielte die Natur im ersten Teil der Ausstellung zum Thema „Land-Art“ die Hauptrolle. Diese Werke waren während des Lockdowns von Februar bis Mai entstanden. Eva Rode betonte, dass „der Blick ins Grüne während des Eingesperrtseins in den eigenen vier Wänden sehr wohltuend war und dass die Kunstwerke der Mittelstufe nun auch im Schulgebäude erfrischend und belebend wirken.“ (Foto: "Eissanduhr", aufgenommen von Frida, Charlotte und Alexa, Klasse TG 9/2)Ausstellungseröffnung 4

Christian aus TG 9.2 erläuterte das Projekt Land-Art noch etwas genauer und beschrieb, wie sich die Schülerinnen und Schüler „gespannt zuhause vor ihren Computern sitzend zunächst mittels Film mit dem schottischen Land-Art-Künstler Andy Goldsworthy vertraut machten.“ „Spätestens nachdem wir sahen, wie dieser Künstler bei Wind und Wetter über einem Bach eine Kugel aus Ästen formte, war klar, was nun unsere Aufgabe sein würde,“ meinte Christian. „Zunächst wollten manche von uns vielleicht nicht raus, aber dann hat es doch Spaß gemacht.“

Nun stellten die Schülerinnen und Schüler ihre Land-Art-Fotografien selbst vor. Sie beschrieben ihre Vorgehensweise und erklärten ihre Werke. Dabei kam zur Sprache, dass man „die Schöpfung bewahren soll“, man „nur gemeinsam stark sein kann“, in der Phase des Lockdowns „Geborgenheit und Stützen“ wichtig waren, man „auch im Chaos etwas Schönes entdecken kann“ und dass man an „Orten wie dem Neckarufer innere Balance finden kann“. Außerdem hörten die Ausstellungsbesucher, dass Land-Art auch Abenteuer bedeutet, weil man dabei leicht in zugefrorene Bäche fällt, der Wald eine große Inspirationsquelle ist und man beim Spazieren „The flower on the tree“ entdecken kann. Sie erfuhren, wie eine Eissanduhr funktioniert, wie großartig die Vielfalt der Natur ist, dass der aus Ästen gelegte Schatten eines Baumes gar keine tiefere Bedeutung – dafür aber eine wundersame Wirkung hat – und dass an der Steinlach zwischen Ofterdingen und Dusslingen nun ein Oktopus mit Augen aus zwei angeschwemmten Plastikplatten wacht.

In den anderen beiden Teilen der Ausstellung konnten die Besucher farbenfrohe surrealistische Malerei und dunkle Tuschezeichnungen im Wechsel bewundern.

Bei der surrealistischen Malerei war die Aufgabe, in eine realistische Landschaft drei surreale Objekte einzubetten. Diese sollten auf unterschiedlichste Weise verfremdet sein, z.B. durch die Veränderung der Eigenschaften der Objekte, unpassende Größenverhältnisse Fragmentierung oder Metamorphose.

Bei den Tuschzeichnungen sollten die Schülerinnen und Schüler eine Federzeichnung von Vincent van Gogh weiterführen und eine realistische oder fantastische Landschaft entwerfen.

Text: Eva Rode (Kunstlehrerin der GST)

 
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