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Baerbock gegen Laschet an der GST


Obwohl nur vier Schüler der Klasse 11-3 am 26. September wahlberechtigt sind, zeigen alle großes Interesse am Workshop der Landeszentrale für Politische Bildung, der am 18. Juni bei tropischen Temperaturen an der GST stattgefunden hat. Das liegt vor allem am abwechslungsreichen Programm, das Anna-Maria Langer und Daniel Renz, die beiden Mitarbeiter der Außenstelle Tübingen der Landeszentrale für politische Bildung an den neuen Smartboards der GST präsentieren.

Mit Quiz und Memory können die vier Schülerinnen und 17 Schüler zunächst ihre Grundkenntnisse über das politische System der BRD testen. Mithilfe eines sogenannten Puzzle-Spiels sollen die Schüler anschließend ausgewählte Plakate der im Bundestag vertretenen Parteien erraten, die nach und nach aufgedeckt werden. Die Schüler müssen dabei anhand rudimentärer Informationen sagen, von welcher Partei das Plakat stammt, und welches Thema das Plakat zum Inhalt hat. Erwartungsgemäß ist die Klasse, die als Schwerpunktfach Gestaltung und Medientechnik belegt, schon nach wenigen Klicks im Bilde. „Sind Plakate ein gutes Mittel, um Programme der Parteien zu verstehen?“ fragt anschließend Daniel Renz. „Im Fall der AfD funktioniert das vor allem durch Provokation“, sagt Eliano Veronesi.

Anschließend werden die 21 Schüler per Zufall einer der sechs im Bundestag vertretenen Parteien zugelost und sollen mit Hilfe des Wahlprogramms eine Positionierung der Partei beim Thema Wirtschaft und Bürgerrechte im Links-Rechts-Spektrum vornehmen.

Talkshow Kandidaten

Höhepunkt der vierstündigen Veranstaltung ist dann die Talkshow: Unter dem Titel „heftig und korrekt“ sollen die Spitzenkandidaten der Parteien, gespielt von sechs Schülerinnen und Schülern, ihr Programm für die Bundestagswahl präsentieren und verteidigen. David Müller und Dominick Moser moderieren die halbstündige Veranstaltung, in der Lorenz Fink alias Janine Wissler (Linke) eine Vermögensabgabe für Besserverdienende fordert, um die Corona-Kosten zu finanzieren. Suzy Hizenaj alias Annalena Baerbock spricht sich für ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern aus, Magnus Berkholz, der den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz darzustellen hat, fordert einen Mietenstopp. Andreas Waldhör alias FDP-Chef Christian Lindner spricht sich für eine Privatisierung der Bahn und eine stärkere Digitalisierung aus. Luis Wintzen fordert als CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet eine bessere Familienpolitik und einen Ausgleich zwischen Klimaschutz und Wirtschaftsinteressen. Eliano Veronesi alias Alice Weidel (AfD) schließlich fordert den Austritt aus der EU, die Abschaffung des Euro und bezweifelt die Gefahr durch Corona.

Bei der abschließenden Stimmabgabe zeigt sich, dass Veronesis ironischer Umgang mit den Maximalforderungen der rechtsaußen Partei ihr Ziel erreicht hat: Die AfD erhält keine einzige Stimme, klarer Wahlsieger in der 11/3 sind die Grünen mit 40 Prozent, gefolgt von der Linken (20 Prozent), der Groko (SPD und CDU jeweils 15 Prozent) und der FDP mit 10 Prozent.

Am Ende ziehen die Schüler eine positive Bilanz: „Ich habe eine neue Sichtweise auf die Parteien bekommen“, sagt Isabell Mocker.

 
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