„Wir sind viele, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ Gutgelaunt und vielstimmig klingt der Chor der rund 9000 Demonstranten auf dem Tübinger Geschwister-Scholl-Platz. Es ist der Höhepunkt der Freitagsdemonstration am 20. September für eine andere Klimapolitik. Mit dabei sind rund 100 Schüler der Gewerblichen Schule Tübingen, die im  Rahmen einer außerunterrichtlichen Veranstaltung teilgenommen haben. Mit selbstgebastelten Schildern und einem großen Transparent sind sie von der Uhlandstraße über die Neckarhalde bis hierher in die Wilhelmstraße gezogen. „Eine bessere Zukunft für unsere Erde“ steht mit auf dem Bettlaken, Antonio Kasumovic aus der Klasse VAB 2 hatte die Idee für diesen Slogan. Beate Legner, die Sozialarbeiterin der Gewerblichen Schule, hat Farben und Bettlaken besorgt, Nasima Omar und Nibras Ali haben die Buchstaben  sorgfältig, mit Blumen verziert, in einer Schulstunde aufs Leintuch gemalt. Sandra Krause, ebenfalls Sozialarbeiterin, hat das Bettlaken so umgenäht, dass es jetzt mit zwei Besenstielen getragen werden kann.
 Das Transparent wandert immer wieder in andere Hände, doch es hat eine wichtige Funktion:  Es dient als Orientierungs- und Sammelpunkt während des zweistündigen Marsches, denn einige Schüler und Lehrer gehen im Gedränge unterwegs verloren. Als der Demonstrationszug  gegen 14 Uhr wieder im Anlagenpark angekommen ist, sind allein noch Nasima Omar (Foto rechts) und Beate Legner übrig geblieben. Sorgfältig rollen sie  das Transparent ein, es wird im Klassenzimmer aufgehängt - bis zur nächsten Demo im November. 
An der Gewerblichen Schule Tübingen ist das Thema Klimapolitik seit einigen Monaten verstärkt im Unterricht eingebettet. Die Schüler – gerade aus unseren „Flüchtlingsklassen“ – sollen hierbei auch Demokratie lernen und erleben sowie für eine lebenswerte Welt für zukünftige Generationen eintreten.