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GST bekommt eine Lernfabrik


GST bekommt eine Lernfabrik


Lernfabrik 4.1 heißt ein neues Grundlagenlabor, dass im kommenden Jahr an der GST eingerichtet werden soll.

Handyhalter, ein mögliches Produkt der Lernfabrik
„Mit der Ziffer Eins statt der Null signalisiert die Schule, dass sie den Menschen in den Mittelpunkt der Entwicklung stellen will“, sagt Sascha Koch, Abteilungsleiter an der GST.  Ziel aller schulischen Bemühungen sei es, eine Situation nicht nur technisch sondern auch für den Mitarbeiter zu verbessern. Das Land Baden-Württemberg hat jetzt 307.000 Euro für das Projekt bewilligt, im Rahmen einer Förderung, bei der insgesamt 21 solcher Lernlabore landesweit eingerichtet werden sollen. „Das Projekt wird gemeinsam für drei Schulen eingerichtet, das ist einmalig im Land“, freut sich Gunnar Huste, Schulleiter der GST. An der GST lernen Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker und Feinwerkmechaniker, wie man kleine Produkte wie z.B. einen Handyhalter nach individuellem Auftrag anfertigt und dann unter seriellen Bedingungen produziert, unterstützt von Schülern der Beruflichen Schule Rottenburg. An der kaufmännisch ausgerichteten Wilhelm-Schickhardt-Schule wird dagegen eine vernetzte Unternehmenssoftware zum Einsatz kommen, die für die Erstellung von Auftragsunterlagen wie Rechnung, Lieferschein etc. zuständig sein wird.
„Das Ziel ist eine vernetzte Minifabrik“, sagt Schulleiter Gunnar Huste. Industrie 4.0 könne dabei mit dem laufenden Tablet-Projekt in der Berufsschule verknüpft werden. So könne etwa mit Hilfe des Tablets, das direkt an eine Maschine gehalten wird, gezeigt werden, welche Wartung zu erledigen sei. Huste hofft, dass noch vor den Sommerferien in der oberen Etage des Werkstattgebäudes mit der Installation der Lernfabrik begonnen werden kann. Vorbild ist dabei die Balinger Philipp-Matthäus-Hahn-Schule. Huste erhofft sich Impulse auch für die Lehrer, die ein ganz neues pädagogisches Konzept ausarbeiten müssten, wie man vernetztes Denken an die Schüler weitergeben kann.
Eine Herausforderung sei das aber auch für die Betriebe, die dadurch enger mit der Schule zusammenarbeiten müssten. Pilotprojekt an der GST ist die Tablet-Klasse der Industriemechaniker, die mit einem Tablet vom Betrieb (in diesem Fall der Paul-Horn-GmbH) ausgerüstet, seit vergangenen September Unterricht und Arbeit enger verzahnen. Eine erste Evaluation dieser Klasse zeige, dass beide Seiten profitierten, sowohl Betriebe als auch Schüler, so Huste. Wichtig sind für ihn auch die Vorteile für Lehrkräfte, die neue Anregungen bekämen, „ein gutes Mittel gegen Burnout“.
Insgesamt investiert der Landkreis in den kommenden zwei Jahren rund zwei bis drei Millionen Euro für die GST.  Die Investitionen strahlten in viele Bereiche aus, so Huste, und hätten Auswirkungen für rund 1000 der derzeit 3600 Schüler der GST. In erste Linie denkt er dabei an den informationstechnischen Zug des Technischen Gymnasiums, aber auch an das Thema IT-Sicherheit, das mit der Digitalisierung eine neue Bedeutung erhalte. Weitere Projekt im Zuge der Digitalisierung an der GST sind in den kommenden Jahren ein CAD/CNC Holz- und Glaszentrum und eine vernetzte Praxis bei den Zahnarzthelferinnen. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Elektromobilität, für diesen neuen Berufszweig wird ein Hochvoltraum gebaut. „Wir werden unsere Ausstattung den Bedürfnissen den modernen, vernetzten Fahrzeuge anpassen“, sagt Sascha Koch. Die Baumaßnahmen mit einem Umfang von rund einer Million Euro sollen ebenfalls im Sommer beginnen.
 
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